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René Benko kauft Leiner-Flagshipstore

Wegen der Krise beim Möbelkonzern Steinhoff ist der Flagshipstore der Tochterfirma Leiner in der Mariahilfer Straße an den Immobilienmilliardär Rene Benko verkauft worden. Auf Kunden und Geschäft hat das keine Auswirkungen.

Der Deal wurde einem „Trend“-Artikel zufolge über ein Vorkaufsrecht am 29. Dezember im Grundbuch eingetragen. Die Vertragsunterzeichnung mit dem neuen Eigentümer habe noch am selben Tag stattgefunden, sei aber noch nicht am Bezirksgericht hinterlegt worden. Antragsstellerin ist laut Auszug aus dem Grundbuchregister eine „Laura Daphne GmbH“. Stifter der Laura Privatstiftung sind Rene und Ingeborg Benko.

Von der Möbelgruppe Kika/Leiner hieß es am Nachmittag in einer Aussendung, dass sich für die Kunden nichts ändern werde. Der Verkauf sei Teil der Restrukturierungsstrategie des Steinhoff-Konzerns. Kika/Leiner habe für das Haus einen bestehenden Mietvertrag bis zum Jahr 2030, für Kika/Leiner ändere sich nur der Vermieter.

Kanzler Kurz und Justizminister Moser involviert

Sogar Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Justizminister Josef Moser sollen in die Rettungsaktion eingebunden gewesen sein, heißt es im „Trend“. Der Termindruck vor dem für die Rettungsaktion bilanztechnisch wichtigen Jahreswechsel wäre offenbar sonst nicht bewältigbar gewesen.

Zu diesem Zeitpunkt mussten auch die Löhne und Gehälter von fast 6.000 Beschäftigten in Österreich bezahlt werden. Bei der Auszahlung der Dezember-Gehälter soll es zu einer Verspätung von einigen Tagen gekommen sein, hieß es aus Mitarbeiterkreisen gegenüber der APA. Marktbeobachter erwarten, dass in den nächsten zehn Tagen noch intensiv an verschiedenen Fronten verhandelt wird, um die Liquidität von Kika/Leiner zu sichern.

Kein Kommentar von Benko zu weiteren Immo-Deals

Ein Bilanzskandal und der darauffolgende Aktienabsturz erschüttern seit Anfang Dezember den deutsch-südafrikanischen Möbelriesen mit zuletzt 13,5 Mrd. Euro Jahresumsatz. Nach dem Auffliegen von Bilanzunregelmäßigkeiten mussten der Steinhoff-Vorstandsvorsitzende, der Aufsichtsratschef und der Finanzvorstand ihre Posten räumen. Derzeit laufen Gespräche mit den Gläubigerbanken, um die Liquidität des Möbelkonzerns zu sichern.

Ob Benko an weiteren Leiner/Kika- oder Steinhoff-Immobilien interessiert ist, wollte ein Signa-Sprecher auf APA-Anfrage am Freitag nicht kommentieren.

„Leicht erhöhtes Risiko“

Der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) sieht bei Kika/Leiner ein „leicht erhöhtes Risiko“ und empfiehlt Lieferanten der Möbelkette, vorübergehend nicht

auf offene Rechnung zu liefern. Auch unter den Kunden soll es vermehrt Anfragen geben, ob bereits getätigte Anzahlungen sicher seien. Österreich-Chef Gunnar George sagte gegenüber der APA, die Anzahlungen der Kunden lägen auf einem Treuhandkonto.

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